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Transportverschlüsselung bei den grossen eMail-Providern seit heute Pflicht (01.04.2014)
Die eMail-Provider der Initiative E-Mail made in Germany - dazu gehören Telekom, Web.de, Freenet, GMX -  lassen den Abruf und Versand von eMails seit heute nur noch mit eingeschalteter Transportverschlüsselung zu. Sofern noch nicht geschehen, müssen die Verbindungs-Einstellungen im eMail-Client nun umgestellt werden, ansonsten können keine eMails mehr empfangen oder versendet werden.

D.h. der Abruf per POP3- oder IMAP-Dienst muss auf TCP-Port 995 über SSL (Secure Socket Layer) und der Versand per SMTP-Dienst auf TCP-Port 587 über STARTTLS (Transport Layer Security) respektive auf Port 465 über SSL (Secure Socket-Layer) erfolgen.
Detaillierte Anleitungen zur Umstellung für verschiedene eMail-Client-Programme (wie z.B. Outlook, Thunderbird, Windows-Live-Mail...) stellen die eMail-Provider i.d.R. zur Verfügung. Denken Sie auch daran, dass Netzwerkgeräte wie z.b. Router, welche evtl. Statusmeldungen versenden, umgestellt werden müssen.

Die eingesetzte Verschlüsselung der eMail-Provider bedeutet keine Point-to-Point-eMail-Verschlüsselung im klassischen Sinn, sondern schützt lediglich den Transport der eMails, was in fremden Netzwerken (wie z.B. in genutzten offenen WLANs im Hotel oder auf Flughäfen) absolut angebracht ist! Die eMail-Inhalte liegen aber nach wie vor sowohl beim Provider als auch beim eMail-Adressen-Inhaber (Absender wie Empfänger) unverschlüsselt vor und der Versand von Provider zu Provider erfolgt dabei weiter unverschlüsselt.

Die Umstellung sollten dennoch auch die Kunden von Providern vornehmen, die das noch nicht zwingend vorschreiben, um vom Sicherheitsgewinn einer Transportverschlüsselung - zumindest in öffentlichen Räumen (Hotel, Flughafen, Hotspot u.s.w.) - zu profitieren.

Last but not least: Die Transportverschlüsselung ist technischer Stand aus den 90`er Jahren. Dies nun werbeaggressiv als "E-Mail made in Germany" anzupreisen, halten wir für eine Schmalspur-Marketing-Aktion für die man sich schämen muss.
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